Google ist die erste Adresse für alles, was wir wissen wollen. Ob es nun um die besten Auflauf-Rezepte geht, die Öffnungszeiten vom Zahnarzt oder die Frage, ob Pinguine Knie haben, wir fragen Google. Immer. Und genau das ist das Problem. Denn je mehr wir Google nutzen, desto mehr Macht geben wir dem Konzern; über unsere Informationen, unsere Sicht auf die Welt und, na ja, ein bisschen auch über unsere Gedanken.
Suchergebnisse, die man so nicht gesucht hat
Die Zeiten, in denen Google dir einfach nur das gezeigt hat, was du suchst, sind lange vorbei. Heute bekommst du das, was der Algorithmus für „richtig“ hält. Große Medienhäuser, bekannte Marken, glattgebügelte Mainstream-Inhalte, das ist die Welt, wie Google sie dir präsentieren will. Unabhängige Seiten? Alternative Meinungen? Gesellschaftskritische Stimmen? Die verschwinden irgendwo auf Seite 12. Und mal ehrlich: Wer klickt da jemals hin?
Wenn der Algorithmus deine Meinung mitformt
Was du suchst, bestimmt, was du findest, klar. Aber was du findest, beeinflusst auch, was du glaubst. Und genau hier wird es heikel. Wenn bestimmte Themen oder Perspektiven systematisch bevorzugt (oder aussortiert) werden, dann prägt das unsere Meinungsbildung. Ohne dass wir es merken, bewegen wir uns in einem digitalen Tunnel, der immer enger wird. Willkommen in der Filterblase.
Und falls du dich wunderst, warum Google dir so oft „aus der Seele spricht“: Du bekommst personalisierte Suchergebnisse. Google kennt deinen Standort, deine Interessen, dein Lieblingsessen und liefert dir genau das, was du sehen willst. Klingt nett. Ist aber manipulativ.
Big Google is watching you
Google weiß wirklich viel über dich. Sehr viel. Vielleicht zu viel. Was du suchst, wo du warst, was dich interessiert – alles wird gespeichert, analysiert, verwertet. Für personalisierte Werbung, klar. Aber eben auch, um ein verdammt genaues Profil von dir zu erstellen. Eines, das du selbst wahrscheinlich nicht mal so gut hinbekommst.
Oder wie die Informatikerin Constanze Kurz mal so schön gesagt hat:
„Zu niemandem ist man ehrlicher als zum Suchfeld von Google.“
Und genau das macht es so brisant.
Zeit für einen Perspektivwechsel
Zum Glück gibt’s Alternativen. Du musst ja nicht gleich mit Rauchzeichen kommunizieren oder zur Enzyklopädie im Regal greifen. Es gibt Suchmaschinen, die ohne Tracking funktionieren, die deine Daten nicht ausschlachten und die dir ein bisschen mehr digitale Unabhängigkeit zurückgeben.
Presearch zum Beispiel. Das ist dezentral, blockchain-basiert und sogar mit Belohnungssystem. Oder Brave Search, das ganz auf Privatsphäre und Unabhängigkeit setzt. Beides spannende Tools für alle, die nicht mehr in Googles goldenen Käfig sitzen wollen. Und ja, auch KI-Systeme wie ChatGPT sind inzwischen für viele zur ersten Anlaufstelle geworden, wenn es um Antworten geht. Aber auch hier gilt: Kein System ist ganz objektiv. Auch eine KI hat ihre Grenzen und ja: manchmal auch eine Meinung.
Denk selbst. Such anders.
Google ist bequem, keine Frage. Aber eben auch ein Konzern, der von unserer Bequemlichkeit lebt und profitiert! Es schadet also nicht, mal über den Tellerrand zu blicken. Oder besser gesagt: über die erste Ergebnisseite hinaus. Denn wer selbst denkt, sucht nicht nur besser, sondern auch freier.



