Mehr Infos und Tools – Jetzt umsteigen auf eine Podcast 2.0 App
Podcasts sind in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. Die Möglichkeit, neue Marketingtipps zu bekommen, sich durch Comedy unterhalten zu lassen oder die politische Meinung anderer einfach immer und überall hören zu können, fasziniert mittlerweile viele. Zu jedem möglichen Thema stehen entsprechende Podcasts bereit. Allerdings versuchen Konzerne nun, Podcasts ganz einfach für sich zu vereinnahmen. Aber es gibt eine Möglichkeit, das zu verhindern: Podcasting 2.0.
Was ist Podcasting 2.0?
Podcasting 2.0 ist der Name einer Initiative. Diese hat sich vorgenommen, das freie Wesen des Podcastings zu erhalten und somit die Unabhängigkeit zu stärken. Die Initiatoren dieser Initiative sind Dave Jones und Adam Curry, der als Erfinder des Podcasts gilt. Damit sollen dezentrale und unabhängige Strukturen erreicht und direkte Zahlungen per Bitcoin Lightning ermöglicht werden. Die Abhängigkeit von großen Firmen wie beispielsweise Spotify kann so verringert werden.
Die Anfänge des Podcastings
Das Podcasting ist keine neue Erfindung, ganz im Gegenteil. Es fing alles damit an, dass Computer-Nerds, Blogger und Programmierer im noch recht neuen Internet Ideen austauschten. Wurden zuvor dafür Texte und Bilder genutzt, löste die Sprache diese in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts ab. So entstand das Podcasting. Das neue Phänomen im Netz wurde relativ schnell bekannt, allerdings durchlief es in den nächsten Jahren einige Hochs und Tiefs. Erst ab etwa 2015 nahm die Beliebtheit von Podcasts immer mehr zu. Einzelne Formate, die sehr beliebt waren, sowie die immer stärkere Verbreitung der Smartphones trugen ihren Teil dazu bei. Seit etwa 2020 gibt es nun einen richtigen Podcast-Boom. Fast jeder, der irgendetwas mitzuteilen hat, bietet heute seinen eigenen Podcast an. Heute ist das Podcasting ein Massenmedium geworden.
Wie entstand das Podcasting 2.0?
Der Podcast-Markt ist heute sehr groß. Es gibt viele Shows, die sehr erfolgreich sind. Es sind genau diese Shows, die den Markt immer weiter vorangetrieben haben. Diese Entwicklung beschränkt sich natürlich nicht nur auf Deutschland. Auf der ganzen Welt steigt der Erfolg der Podcast-Märkte immer weiter an. Dadurch rücken Podcasts immer mehr in den Fokus des Interesses. Zudem werden die Podcasts immer professioneller, aber auch die Kapitalisierung steigt.
Dieser Erfolg der Podcasts ruft natürlich die großen Konzerne auf den Plan. Neben Amazon und Apple drängten sehr schnell auch Spotify, Google und Facebook auf den Podcast-Markt. Ihr Fokus ist natürlich klar, Geld verdienen steht bei ihnen an erster Stelle. Dementsprechend versuchten sie teilweise subtil oder auch aggressiv, dem Podcasting ihren ganz eigenen Stempel zu verpassen. Sie gaben viele hundert Millionen Dollar aus, um erfolgreiche Podcaster exklusiv unter Vertrag zu nehmen. Ab dem Zeitpunkt waren deren Shows nicht mehr kostenlos abrufbar, sondern standen nur noch gegen Bezahlung in den eigenen Streamingdiensten zur Verfügung.
Zeitgleich wurden Produktionsfirmen, Tools für die Datenanalyse und Vermarkter gekauft. So versuchte jeder dieser Konzerne, sich die Vorherrschaft über den Podcast-Markt zu sichern. Podcasting war bis dahin ein Medium, das auf unabhängige, freie und dezentrale Wege zur Verbreitung setzte. Nun scheinen einige wenige Konzerne das Ruder übernommen zu haben. Das ist ein Zustand, den einige Pioniere in diesem Bereich so nicht hinnehmen möchten.
Wie funktioniert Podcasting 2.0?
Die Initiative Podcasting 2.0 wurde im Jahr 2020 von Adam Curry und Dave Jones ins Leben gerufen. Adam Curry wird auch häufig „Podfather“ genannt, er gilt als Erfinder des Podcasts. Der Podcast Index ist das Kernstück des Projekts Podcasting 2.0. In diesem Index wird ein großer Teil aller freien Podcasts, die es gibt, zusammengefasst. Rund 4 Millionen Shows umfasst der Podcast Index derzeit. Apps, die beteiligt sind an dieser Initiative, greifen auf diesen Index zu. Es handelt sich um ein Open-Source-Projekt, an dem sich jeder Entwickler beteiligen kann. Es gibt bereits einige Apps, die teilnehmen. Dazu zählen unter anderem Buzzsprout, Podcast Addict, Castamatic, gpodder und Libsyn. Zu finden unter www.podcastindex.org.
Die Hörer eines Podcasts erhalten zudem die Möglichkeit, Produzenten und Entwicklern ein Honorar für ihre Arbeit zukommen zu lassen, aus diesem Grund soll jede App oder Website, die teilnimmt, über eine Zahlungsfunktion verfügen. Um Mittelsmänner und die Zensur durch staatliche Institutionen zu vermeiden, erfolgt die Bezahlung per Bitcoin. Schnelle und sichere Zahlungen sollen durch das Lightning-Netzwerk gewährleistet werden. Auch die Zahlung pro gehörte Podcast-Stunde soll in Arbeit sein.
Die technische Seite des Podcasting 2.0
Podcasting 2.0 soll weiterhin auf RSS-Feeds basieren und nicht auf Streams setzen. Da RSS-Feeds aber heute schon einmal an ihre technischen Grenzen stoßen, ist hier auch eine Erweiterung geplant. Der neue Standard soll dann viele weitere Funktionen beinhalten, so wie die Möglichkeit zu plattformübergreifenden Kommentaren, Transkription und Kapitelmarken. Das Podcasting 2.0 ist auf verschiedenen Geräten möglich, sowohl für das iPhone als auch für Android-Geräte stehen passende Apps zur Verfügung. Gerade auf aktuellen Smartphones, wie zum Beispiel das neueste Samsung S23 (laut Gerüchten schon ab Februar ab 959 Euro zu bekommen), oder dem iPhone 14. Podcasting 2.0 ist eine gute Möglichkeit, Podcaster für ihre Arbeit zu entlohnen und die großen Konzerne zu vermeiden.
Bild von Sam Williams auf Pixabay
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