Viren am Mac – Muss ich mir Sorgen machen?

Seit über 25 Jahren arbeite ich schon mit Mac, tune sie auf, repariere sie, und das mit großer Leidenschaft. Zum Thema Viren konnte ich bisher immer nur darüber schmunzeln, was meine Kollegen so erzählen, was auf den Windows-Maschinen so alles los ist. Klar, die Verbreitung von Windows ist höher und deshalb natürlich wohl attraktiver für Virenprogrammierer. Da haben sie deutlich mehr Spaß, als bei Mac. Und vor allem scheint es auch einfacher.

Doch seit ein paar Jahren ist das Thema Malware bei Mac auch größer. Selbst Apple hat eigene Abwehrmechanismen ins MacOS integriert, die sich im Hintergrund selber updaten. Letztendlich kann jeder selber entscheiden, ob er sich gerne zusätzlich schützen will.

Hier einige Vor- und Nachteile zur Nutzung von Virensoftware:

Mögliche Vorteile:

1. Schutz vor verschiedenen Bedrohungen:
Eine Antivirus-Software kann dazu beitragen, Malware auf deinem Mac oder iOS-Gerät zu erkennen und zu entfernen.

2. Überprüfung von Dateien:
Einige Antivirus-Programme bieten Echtzeit-Scans von Dateien und Apps, um schädliche Inhalte frühzeitig zu erkennen.

3. Sicherheit für Windows-Nutzer:
Falls du Dateien mit Windows-Nutzern teilst, kannst du verhindern, dass Windows-Malware sich auf deinem Gerät ausbreitet.

4. Schutz beim Surfen:
Bestimmte Antivirus-Lösungen bieten Schutz vor gefährlichen Websites, Phishing-Angriffen und betrügerischen Inhalten im Web.

5. Zusätzliche Sicherheitsebene:
Obwohl macOS und iOS bereits Sicherheitsfunktionen haben, kann eine Antivirus-Software eine zusätzliche Sicherheitsebene bieten.

Mögliche Nachteile:
1. Ressourcenverbrauch:
Antivirus-Software kann die Leistung deines Geräts beeinträchtigen, indem sie RAM, CPU und Akku beansprucht.

2. Fehlalarme:
Manchmal identifizieren Antivirus-Programme harmlose Dateien fälschlicherweise als gefährlich, was zu unnötigen Unterbrechungen führen kann.

3. Eingeschränkte Mac-spezifische Bedrohungen:
Da Mac-spezifische Malware seltener ist, könnte eine Antivirus-Lösung möglicherweise weniger nützlich sein.

4. Kosten:
Qualitativ hochwertige Antivirus-Software kann kostenpflichtig sein, und günstigere Optionen bieten möglicherweise weniger Schutz.

5. Systemintegrität:
Einige Antivirus-Programme greifen tief in das Betriebssystem ein, was zu Konflikten mit Systemupdates oder anderen Apps führen kann.

Apples eigenes Abwehrsystem hier kurz beschrieben:

Gatekeeper:
Dies ist eine Sicherheitsfunktion, die in macOS integriert ist. Sie überprüft heruntergeladene Apps und Software, um sicherzustellen, dass sie aus vertrauenswürdigen Quellen stammen und nicht mit schädlichem Code infiziert sind. Gatekeeper ermöglicht es Benutzern, Apps nur aus dem Mac App Store oder von verifizierten Entwicklern zu installieren.

XProtect:
Auch bekannt als “File Quarantine”, überprüft XProtect heruntergeladene Dateien auf bekannte Schadsoftware. Es blockiert den Start von Dateien, die als schädlich erkannt wurden, und informiert den Benutzer über die Bedrohung.

System Integrity Protection (SIP):
Dies ist ein Sicherheitsmechanismus in macOS, der kritische Systemdateien und -verzeichnisse schützt, indem er verhindert, dass nicht autorisierte Änderungen vorgenommen werden.

Malware Removal Tool:
macOS verfügt über integrierte Mechanismen zur Erkennung und Entfernung bestimmter bekannter Malware-Strukturen.

Diese Sicherheitsmaßnahmen zielen darauf ab, die Sicherheit der Apple-Plattformen zu erhöhen, indem sie die Installation von schädlicher Software einschränken und Angriffsvektoren minimieren. Dennoch ist es wichtig zu beachten, dass keine Sicherheitslösung absolut perfekt ist, und die Nutzer sollten weiterhin vorsichtig sein, was sie herunterladen und welche Websites sie besuchen.

Meine Empfehlung: Hände weg von Programmen wie “MyCleanMac”, “MacCleaner” oder ähnlichem. Die spionieren Dich einfach nur aus und machen das System langsam.

Bild von Ptra auf Pixabay

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